Dr. Rolf Ringert
Alzenau, 21. März 2013

Zukunft des Kreiskrankenhauses Alzenau-Wasserlos

Bericht von Dr. Rolf Ringert

Die FDP im Kreistag Aschaffenburg spricht sich für weitere kommunale Trägerschaft bei Klinikum Aschaffenburg und dem Kreiskrankenhaus Alzenau aus. Eine Zusammenführung der beiden Krankenhäuser soll effizientere und wirtschaftlichere Führung ermöglichen, um Verluste vermeiden. Eine Privatisierung wäre weniger beeinflussbar, um eine optimale Versorgung der Bürger sicherzustellen.

In der letzten Kreistagssitzung (18.3.13) stand die künftige gesellschaftsrechtliche Neuausrichtung des Klinikums Aschaffenburg und des Kreiskrankenhauses Alzenau- Wasserlos zur Beschlussfassung auf der Tagesordnung.

Das Klinikum Aschaffenburg (ca 700 Betten) ist in gemeinsamer Verantwortung und Eigentum von Stadt und Landkreis Aschaffenburg. Es wird bisher als in der Rechtsform eines kommunalen Zweckverbandes gefüh

Daneben ist der Landkreis noch alleiniger Eigentümer des wesentlich kleineren Kreiskrankenhaus (zur Grundversorgung) mit 110 Betten + 40 Betten geriatrische Rehabilitation in Alzenau.

Da in den letzten Jahren ein wirtschaftlicher Betrieb von Krankenhäusern (ohne Verluste) immer schwieriger wurde , ist die Krankenhausberatungsgesellschaft „Peritinos AG“ (Berlin) mit der Vorschlagserarbeitung zu effizienterem ökonomischerem Betrieb des Zweckverbandskrankenhauses betraut worden. Seitens des Landkreises erfolgte gleichzeitig die Beauftragung, Wege aufzuzeigen, wie sinnvoll eine irgendwie geartete verstärkte Zusammenarbeit / Kooperation des Kreiskrankenhauses mit dem Klinikum wäre.

Nach 2 Workshops mit den ärztlichen Leitern , Betriebsrat, Klinikführung und den Fraktionsvorsitzenden der Kreistagsparteien wurde von „Peritinos“ die Überführung von Zweckverbandskrankenhaus + Kreiskrankenhaus ALZ in eine gemeinsame GmbH zu einer Krankenhaus GmbH Aschaffenburg/Alzenau vorgeschlagen. Diese „Krankenhaus GmbH“ soll dann in einem weiteren Schritt noch in eine AG überführt werden.

Aus den Möglichkeiten, alles wie bisher zu belassen, eine Gesamt Krankenhaus –GmbH zu bilden oder die beiden Krankenhäuser in jeweils eigene GmbH´s zu

bringen, die dann als Holding-Teile in eine AG gewandelt werden, entschied sich der Kreistag nahezu einhellig für den Versuch, zunächst eine gemeinsame GmbH zu bilden. Dazu müssen Verhandlungen mit dem bisherigen Zweckverband geführt werden. Dabei gibt es das Kuriosum, dass die Hälfte der Zweckverbandsversammlung ja aus Kreistagsmitgliedern besteht. Die FDP ist allerdings wegen zu kleiner Fraktionsstärke nicht in der Zweckverbandsversammlung (weder seitens Stadtrat noch seitens Kreisrat) ver- treten.

Bei der Schlussabstimmung im Kreistag sprach sich als einziger Kreisrat der FDP-Kreisvorsitzende Dr.Kaltenhauser für die 2 er GmbH-Lösung aus, da er befürchtet, dass in einer Gesamt-GmbH das kleinere Kreiskrankenhaus bei un- genügendem Ertrag eher aufgegeben wird, als bei 2 Paralell-GmbH´s.

FDP –Fraktionsvorsitzender Dr. Ringert sieht in der 1 er GmbH Vorteile in dem dann  höheren Patientenbudget, das dann an beiden Häusern zu erzielen ist. Außerdem wird bei einer gemeinsamen GmbH die jeweilige Chefarztbesetzung für die Häuser weniger schwierig und kann der Nacht- und Feiertagsnotdienst leichter besetzt werden . In seiner Stellungnahme wies Dr. Ringert auch darauf hin, dass die gemeinsame GmbH mit 2 getrennten Häusern eine bessere Subspezialisierung möglich machen kann. Dass dann z.B. in Alzenau internistisch auch eine pulmologische Schwerpunktabteilung geschaffen werden könnte. Constanze Roth und Dr.Domanig von der FDP stimmten ebenfalls für die 1er Lösung. (CSU- SPD- Freie Wähler und die Grünen stimmten alle zu)

Der Beschlussvorschlag zur Abstimmung beinhaltet die Zustimmung zu den „Peritinos“- Vorschlägen und bis zur abschließenden Zustimmung die Erfüllung der Bedingungen: die Grund- und Regelversorgung beizubehalten; mindestens 3 Fachabteilungen mit eigenen Leitungen in Alzenau und  das Alzenauer Krankenhaus weiterhin auch niedergelassenen Fachärzten offen zu halten – und noch auszubauen.